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  • 2024-10-29 Erfolgreich erprobt: Biodiversitätsindex für Firmengelände im Land Bremen

Erfolgreich erprobt: Biodiversitätsindex für Firmengelände im Land Bremen

Acht Unternehmen berichten Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf von ihren Erfahrungen im Modellvorhaben

Mehr Bäume, mehr insektenfreundliche Grünflächen und weniger versiegelte Bereiche sollen schon bald auf vielen gewerblich genutzten Flächen Realität sein. Um dies zu erreichen, hat der der BUND Bremen gemeinsam mit der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen und gefördert mit Mitteln der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft den Biodiversitätsindex für Firmengelände entwickelt. Das Instrument hilft Betrieben, mehr Biodiversität auf ihrem Gelände umzusetzen.

Dazu die Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft Kathrin Moosdorf: "Den bisher acht teilnehmenden Firmen gebührt großer Dank für ihr Engagement. Ihr Einsatz zeigt einmal mehr, dass wir im Land Bremen Unternehmen haben, die Verantwortung übernehmen und von sich aus einen Beitrag für den betrieblichen Umwelt- und Klimaschutz leisten. Sie gehen damit vorbildhaft voran und motivieren weitere Unternehmen dabei mitzumachen, die Stadtnatur auf Firmengeländen und in Gewerbegebieten ökologisch wertvoll und vielfältig zu gestalten."

Gemeinsam für mehr Biodiversität auf Firmengeländen: Die am Modellvorhaben beteiligten und interessierten Unternehmen mit Vertreter:innen des BUND Bremen, der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen und Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf.
Gemeinsam für mehr Biodiversität auf Firmengeländen: Die am Modellvorhaben beteiligten und interessierten Unternehmen mit Vertreter:innen des BUND Bremen, der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, der WFB Wirtschaftsförderung Bremen und Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf.

Martin Rode, Geschäftsführer des BUND Bremen, erläutert, wie der Biodiversitätsindex funktioniert: "Er soll ein Hilfsmittel für Unternehmen sein, mit dem sie sowohl den Ist-Zustand als auch die Potenziale der biologischen Vielfalt auf ihrem Areal bestimmen können." Dafür wird das Firmengelände zunächst auf Basis von Vor-Ort-Begehungen und zweidimensionaler Flächendaten analysiert. Im Anschluss erfolgt eine Beratung, mit welchen individuell passenden Maßnahmen mehr Artenvielfalt und Biodiversität vor Ort realisierbar ist. "Die Maßnahmen werden in einer Punkteliste hinterlegt und können in einem bestimmten Zeitrahmen nach und nach umgesetzt werden. Fortschritte und Erfolge, die Betriebe in Sachen Begrünung und Renaturierung erzielen, lassen sich mit dem Index quantifizierbar erfassen und dokumentieren", ergänzt Martin Schulze, Leiter der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen.

Unabhängige Beratung zeigt Möglichkeiten auf

Ein Unternehmen, welches das neue Instrument im Rahmen des Modellvorhabens von Mai bis September dieses Jahres ausprobiert hat, ist die bregau GmbH & Co. KG. Unter anderem sollen hier heimische Gehölze, eine Fassadenbegrünung und die Pflanzung von neuen Bäumen für mehr wertvolles Grün auf dem Firmengelände sorgen. "Der Biodiversitätsindex hilft uns, gezielter bei der Entwicklung biologischer Vielfalt vorzugehen. Er macht deutlich, was möglich ist und welchen Mehrwert jeder einzelne Schritt hat", erklärt Prokuristin Christin Rahlmann. Gemeinsam mit weiteren Teilnehmenden des Modellvorhabens berichtete sie Umweltsenatorin Kathrin Moosdorf von den Erfahrungen mit dem Index.

Neben der bregau GmbH & Co. KG haben noch vier weitere Unternehmen aus Bremen und drei Unternehmen aus Bremerhaven mit unterschiedlichen Ausgangslagen an der Erprobungsphase des Index teilgenommen: CR3-Kaffeeveredlung M. Hermsen GmbH, DETLEF HEGEMANN Umwelttechnik GmbH, dextra FM GmbH & Co. KG, Dietz Kältetechnik und Pelzl Beratung & Umsetzung, ECO COOL GmbH, im-jaich Lloyd Marina / Boardinghouse und ROTEK GmbH & Co. KG.

Rüdiger Magowsky, Hafenmeister und Hausmanager der im-jaich Lloyd Marina / Boardinghouse, nennt die Motivation dahinter: "Der Schutz von Umwelt und Natur gehört bei uns zur Firmenphilosophie. Unser Grundstück inmitten der „Havenwelten“ ist bereits naturnah gestaltet. Mit Hilfe des Biodiversitätsindex können wir nun die Flächen so weiterentwickeln, dass sie auch besonders tier- und insektenfreundlich sind und mit heimischen Arten vielfältige Lebensräume bieten."