Als Nachfolger von Ronny Meyer hat Enno Eike Nottelmann zum April dieses Jahres die Position als Staatsrat für die Themenfelder Klimaschutz, Umwelt und Mobilität beim Umweltressort angetreten. Zuvor war er 13 Jahre bei der gemeinnützigen Klimaschutzagentur energiekonsens angestellt, unter anderem als Prokurist und Leiter des Bereiches Institutionen und Kommunen. Wir haben den neuen Staatsrat zu seinem Start im Umweltressort und der Rolle von Unternehmen im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes befragt…
1. Als Fachmann für Klimaschutz und Energiethemen haben Sie bei energiekonsens vielfältige Erfahrungen gesammelt. Was nehmen Sie aus Ihrer früheren Arbeit mit ins Umweltressort?
Ich wohne nun schon seit langer Zeit in Bremen und kenne die verschiedenen Akteure und Netzwerke. Das kommt mir bei meiner Arbeit und den zentralen Themen des Ressorts hinsichtlich Mobilitätswende, Klimaschutz und Klimaanpassung sowie den Bereichen Bau und Stadtentwicklung zu Gute. Zudem habe ich bereits mit den verschiedensten Zielgruppen zusammengearbeitet, unter anderem hatte ich viel mit Unternehmen zu tun, die sich auch über die vorgegebenen Regelungen hinaus für Klima- und Umweltschutz einsetzen.
2. Welchen Beitrag können Unternehmen konkret für den Umwelt- und Klimaschutz leisten?
Gerade in Unternehmen können viele Potenziale gehoben werden. Angefangen bei den Themen Ressourceneffizienz, Kreislaufwirtschaft oder dem Einsatz innovativer Technologien – Unternehmen werden immer kreativer, um einen möglichst schonenden Umgang mit Ressourcen zu gewährleisten und ihren Energiebedarf zu reduzieren. Viele gute Beispiele gibt es bereits unter den Mitgliedsunternehmen der "Partnerschaft Umwelt Unternehmen". Aber auch kleinere Maßnahmen direkt vor Ort sind hilfreiche Mittel. Ich denke da beispielsweise an die Umgestaltung von Firmengeländen für mehr Biodiversität oder die Umsetzung der Sustainable Development Goals im Unternehmensalltag.
3. Was meinen Sie, welche Themen gewinnen zukünftig immer mehr an Bedeutung?
Ein Thema wird mit Sicherheit das der Klimaanpassung sein, denn Unternehmen sind genauso betroffen von den klimatischen Veränderungen wie alle anderen Bereiche. Global gesehen können sich extreme Wetterereignisse maßgeblich auf die Funktionalität von Lieferketten auswirken. Aber auch die Hitzebelastung bei uns in Bürogebäuden, Lagerhallen oder bei Arbeiten im Freien ist nicht zu unterschätzen. Hier gilt es, sinnvolle Lösungsansätze und Maßnahmen zu entwickeln, um sich in den Bereichen Beschaffung, Logistik, Arbeitsschutz oder betriebliche Gesundheit gut aufzustellen.