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Jahresempfang im Alfred-Wegener-Institut mit drei Neuafnahmen und einer Auszeichnung zum Klimaschutzbetrieb

Dr. Karsten Wurr, Verwaltungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts, gab in seinem Grußwort Einblicke in die Schnittstellen von Wissenschaft und nachhaltiger Wirtschaft.
Dr. Karsten Wurr, Verwaltungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts, gab in seinem Grußwort Einblicke in die Schnittstellen von Wissenschaft und nachhaltiger Wirtschaft.

"Nachhaltigkeit steht im Fokus unserer Klima- und Meeresforschung. Diese wollen wir zukünftig noch nachhaltiger gestalten. Für beides ist der Austausch mit einer klima- und umweltorientierten Wirtschaft von großer Bedeutung. Deshalb heißen wir die 'Partnerschaft Umwelt Unternehmen' mit Freude willkommen und geben ihren Mitgliedern Einblick in unsere Arbeit", so Dr. Karsten Wurr, Verwaltungsdirektor des Alfred-Wegener-Instituts (AWI), zum Auftakt der Veranstaltung. Das Angebot nahmen rund 80 Teilnehmende mit Interesse an Wissenschaft gerne wahr. Unter ihnen waren auch die drei neuen Unternehmen im Bund: die Gebrüder DOLLE GmbH, die Geo. Gleistein & Sohn GmbH sowie die Stadtbäckerei Engelbrecht GmbH. Sie wurden von Dr. Maike Schaefer, Bürgermeisterin und Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau, im nunmehr 221 Partner starken Netzwerk begrüßt. Erstgenanntes Unternehmen erhielt außerdem das Gütesiegel "Klimaschutzbetrieb CO2 minus 20" für eine erhebliche Reduzierung des Energieverbrauchs sowie der ausgehenden Treibhausgas-Emissionen am Standort.

Klimaschutz- und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer begrüßte die rund 80 teilnehmenden Netzwerkmitglieder.
Klimaschutz- und Umweltsenatorin Dr. Maike Schaefer begrüßte die rund 80 teilnehmenden Netzwerkmitglieder.

"Betriebe wie diese und das stete Wachstum der Initiative zeigen: Es gibt immer mehr Firmen in unserem Bundesland, die nachhaltig handeln und damit einen Beitrag leisten, die Klimawende zu schaffen. Wir brauchen unternehmerisches Engagement, um unser Ziel zu erreichen: Bis zum Jahr 2038 will Bremen klimaneutral sein. Dafür müssen die empfohlenen Maßnahmen der Enquetekommission 'Klimaschutzstrategie für das Land Bremen' umgesetzt werden. Das kann insbesondere dann gelingen, wenn Wirtschaft und Wissenschaft kooperieren und sich vernetzen. Dass die Bereitschaft dafür da ist, zeigt dieses Treffen", betonte Dr. Maike Schaefer.

Beispielhaft: AWI-Forschung in Kooperation mit Umweltunternehmen
Zahlreiche Unternehmensvertreter:innen nutzten die Gelegenheit, Bereiche des AWI mit komplexer Infrastruktur zu besichtigen. So zum Beispiel das neue Technikum für technische Entwicklungsarbeiten sowie Expeditionsvorbereitungen. Ein Kälteraum und ein Tauchbecken ermöglichen es hier, wissenschaftliches Equipment unter den zu erwartenden Einsatzbedingungen zu erproben. Auch das Zentrum für Aquakulturforschung öffnete seine Türen. Dort findet kontrollierte Aufzucht von Lebewesen wie Fischen, Muscheln oder Krebsen statt.

Das Fachgebiet Bionischer Leichtbau und Funktionelle Morphologie präsentierte der Bereichsleiter Dr. Christian Hamm. In seiner Abteilung sind marine Organismen Untersuchungsgegenstand. Diese entwickelten im Laufe der Evolution sehr leichte Strukturen von extremer mechanischer Stabilität, die im AWI erforscht werden. In einem Vortrag erläuterte der Wissenschaftler, wie die Arbeitsergebnisse für die Herstellung von hoch effektiven, umweltfreundlichen sowie nachhaltigen Produkten genutzt werden können. "In etlichen Bereichen der Forschung aber auch bei Logistik und Infrastrukturen pflegt das AWI bereits intensive Kooperationen mit Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Und natürlich sind wir offen für weitere auf Nachhaltigkeit orientierte Partnerschaften und Gemeinschaftsprojekte", betonte Karsten Wurr.

Gruppenbild der Neuaufnahmen
Die drei Neuen: Gebr. DOLLE GmbH, Geo. Gleistein & Sohn GmbH und Stadtbäckerei Engelbrecht GmbH wurden als Partnerunternehmen in das nunmehr 221 Mitglieder starke Netzwerk aufgenommen. V.l.n.r.: Martin Schulze, Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, Gerd Engelbrecht von der Stadtbäckerei Engelbrecht GmbH, Christian Thanninger von der Gebr. Dolle GmbH und Christian Szente von Geo. Gleistein & Sohn GmbH und sowie Dr. Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau.

Vorgestellt: Die drei Neuen der Bremer Umweltpartnerschaft
Die Gebrüder DOLLE GmbH mit Sitz in Bremen-Oberneuland produziert und vertreibt Treppen für den Innen- und Außenbereich. Das in den 1950er Jahren gegründete Unternehmen gehört heute zu den Marktführern von Boden- und Raumspartreppen sowie Geländer-Systemen aus Aluminium und Edelstahl. In den vergangenen Jahren setzte die Firmenleitung konsequent Klimaschutzmaßnahmen um. So wurde eine Photovoltaikanlage auf dem Firmendach installiert, die Beleuchtung am Firmensitz auf LED umgestellt und die Heizung optimiert. Überdies wird der Fuhrpark nach und nach elektrifiziert. Dafür wurde die DOLLE GmbH als Klimaschutzbetrieb 2022 ausgezeichnet.

Das in Bremen-Blumenthal ansässige Unternehmen Geo. Gleistein & Sohn GmbH ist auf die Entwicklung, Herstellung und den Vertrieb von Tauwerk spezialisiert und gilt als ältester industrieller Familienbetrieb der Hansestadt. Was diesen noch auszeichnet: In den Produktions- und Büroräumen sind LED-Leuchtmittel im Einsatz, die Fahrzeugflotte wurde um Elektromobilität erweitert. Auf dem Firmengelände sind Bienenvölker angesiedelt und es wachsen Wildblumenwiesen als Beiträge zur biologischen Vielfalt. Zudem betreibt die Geo. Gleistein & Sohn GmbH, die bereits 2015 als Klimaschutzbetrieb ausgezeichnet wurde, ein Blockheizkraftwerk.

Bereits in vierter Generation werden bei der Stadtbäckerei Engelbrecht GmbH Backwaren aus reinen, regionalen Rohstoffen gefertigt. Verwendet wird ausschließlich Natursauerteig und auf Backmischungen wird gänzlich verzichtet. Die alten Öfen in der Produktion wurden durch energieeffizientere Modelle ersetzt und die Beleuchtung ist auf LED Technik umgerüstet worden. Das Familienunternehmen ist zudem Vorreiter in Sachen Solarenergie: Im Zuge von Umbaumaßnahmen im Jahr 2017 wurde eine Photovoltaikanlage für die beiden Firmengebäude in Bremerhaven installiert, die aus Dach-, aber auch Fassadenmodulen besteht. Mit dieser Technik können die tiefstehende Wintersonne genauso wie erste Strahlen am Morgen genutzt werden.

Impressionen vom Jahresempfang 2022