Vier Aufnahmen in die "Partnerschaft Umwelt Unternehmen", drei weitere in das "Bündnis für Mehrweg" und eine Auszeichnung zum "Klimaschutzbetrieb CO2 minus 20": So lautete die positive Bilanz des Bremer Umweltressorts bei der Vertragsunterzeichnung und Titelverleihung in der etage° – einem der neuen Mitglieder im Netzwerk. Damit ist die Bremer Umweltpartnerschaft auf 214 und das Mehrwegbündnis auf 33 Akteure angewachsen. Als Klimaschutzbetrieb wurden in den vergangenen 13 Jahren nunmehr 72 Mal Firmen ausgezeichnet, manche bereits mehrfach. "Diese Zahlen zeigen: In unserem Bundesland setzen immer mehr Betriebe auf nachhaltiges Wirtschaften. Die acht Neuen tragen mit unterschiedlichen Maßnahmen dazu bei, den Umweltschutz bei uns vor Ort zu verbessern. Das kommt allen Bürgerinnen und Bürgern in Bremen und Bremerhaven zugute", erklärte Hildegard Kamp, Abteilungsleiterin Umweltwirtschaft, Klima- und Ressourcenschutz, die die Initiativen begleitet. Martin Schulze von der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen ergänzt: "Es freut uns sehr, weitere Firmen in unseren Reihen zu wissen die Ideen haben, diese umsetzen und mit anderen kooperieren wollen, um die eigene Öko-Bilanz weiter zu verbessern."
Die dextra Facility Management GmbH & Co. KG kümmert sich um die Instandhaltung und Reinigung von Immobilien und verwendet dafür selbst entwickelte Produkte ohne chemische Zusätze. Zudem setzt das Unternehmen auf saubere Energie. Eine PV-Anlage auf dem Dach der Bremer Filiale erzeugt rund 90 Prozent des eigenen Strombedarfs. Das Gebäude ist überdies mit effizienter LED-Beleuchtung und Bewegungsmeldern ausgestattet und der Firmengarten wird aus einem Regenwassertank bewässert.
Mit ihren innovativen Kühlverpackungs- und Isolierkonzepten hat die Eco°Cool GmbH 1999 den Bremerhavener Gründerpreis gewonnen. Überwiegend in Handarbeit und unterstützt von einem modernen Maschinenpark stellt der Betrieb Produkte her, die ökologischen Ansprüchen entsprechen. Die eingesetzten Materialien sind zum großen Teil recyclingfähig oder eignen sich für Mehrweg-Verfahren. In Entwicklungs- und Produktionsprozessen arbeitet die Firma stetig daran, Ressourcen zu schonen. Der Energiebedarf bei Eco°Cool wird zum Großteil durch selbstproduzierten Strom gedeckt.
Es ist ein Ort für kreativen Tanz und gesundheitsförderndes Bewegungstraining, der von Alt und Jung aufgesucht wird: die etage°. Die Einrichtung mit vielen Kursangeboten bezieht Ökostrom. Finden in ihren Räumen Veranstaltungen statt, setzt Inhaberin Eva Raquet dazu auf ein Catering mit regionalen Produkten, umgesetzt auf biologischer Basis. Das heißt, es wird zum Beispiel ausschließlich Mehrweg-Geschirr verwendet. Für die Logistik nutzt das etage°-Team ein Lastenfahrrad. Die Beleuchtung wird derzeit zudem auf LED umgestellt.
Bei der Lehmbautechnik Bremen steht Klimaschutz per se im Fokus. Der vom Unternehmen für Bau- und Putzarbeiten eingesetzte Rohstoff ist wegen kurzer Transportwege leicht verfügbar. Außerdem erfolgt die Verarbeitung des Lehms ohne Zusatz von chemischen Stoffen. Das nachhaltige Material, das auf natürliche Weise für gutes Raumklima sorgt, wird mit einem Elektrofahrzeug transportiert.
Die Hilfe von Mensch zu Mensch ist seit Jahrzehnten Anliegen und Aufgabe des Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. - Ortsverband Bremen-Verden. Doch auch für die Umwelt übernimmt die karitative Einrichtung Verantwortung und erzielte in der Vergangenheit mit einem Mix an Maßnahmen beachtliche Energieeinsparungen. Am Standort Julius Bamberger Straße wurde 2020 eine PV-Anlage mit einer Leistung von 95 kWp installiert. Diese ist so dimensioniert, dass der Wärmebedarf im Gebäude sowie die Elektrifizierung des Fuhrparks klimafreundlich gestaltet werden kann
Die Bremer Stadtreinigung hat für ihre Beschäftigten Wasserspender aufgestellt und hält Mehrwerkgeschirr für die Mitnahme von Mittagessen vor. Auf Kleinstverpackungen wird im Betrieb verzichtet. In Kooperationen – zum Beispiel im Rahmen eines Mehrwegprojektes mit der Klimazone Findorff – sowie mit Umweltbildungsangeboten und Aktionstagen wirkt das Unternehmen achtlosem Konsumverhalten entgegen.
Die beiden Gastronomiebetriebe Chilli Club Bremen GmbH und die El Mundo Bremen GmbH verfolgen ein nachhaltiges Konzept: Beide haben für den Außerhaus-Verzehr von Speisen ein Mehrwegsystem eingeführt, um die durch Einwegverpackungen wachsenden Müllberge schrumpfen zu lassen. Damit nehmen die Restaurants am Projekt "KIM – Klimaschutz is(s)t Mehrweg/ Essen in Mehrweg" teil. Das El Mundo hat zusätzlich die Erstellung eines Schulungsfilms zum Thema "Mehrweg & Hygiene" aktiv unterstützt.
Das Bremer Bündnis für Mehrweg wurde von der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau in Zusammenarbeit mit dem BUND Landesverband Bremen e.V, der Geschäftsstelle Umwelt Unternehmen, der Handwerkskammer Bremen und RENN.nord ins Leben gerufen. Bündnispartner können in Verbindung mit der Umsetzung weiterer Maßnahmen zudem Mitglied in der "Partnerschaft Umwelt Unternehmen" werden.