Rund 33 Gelbe Säcke, prall gefüllt mit leeren Plastikverpackungen, stellt jeder Bremer Haushalt pro Jahr an die Straße. Mit der Aktion "Findorff macht den Sack zu - Plastikmüll reduzieren, Gelben Sack halbieren" macht die Klimazone Bremen-Findorff derzeit auf die Müllmenge aufmerksam, die Bremerinnen und Bremer im Jahresdurchschnitt verursachen. Der Verein wirbt vor allem bei Handel und Gastronomie für den Einsatz von Mehrwegverpackungen und für die Vermeidung von Plastikmüll. 55 Markt- und Geschäftsleute aus dem Stadtteil sind bereits überzeugt und bieten Mehrweg beim Einkauf an. Zum Aktionsstart würdigte Bürgermeisterin und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer auf dem Findorffmarkt das Engagement aller Beteiligten.
"Ein ganzer Stadtteil geht hier mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie nachhaltiges Einkaufen aussehen kann, wenn alle mitmachen. Der Klimazone Bremen-Findorff e.V. hat nicht nur Markt- und Geschäftsleute sondern auch die Bürgerinnen und Bürger im Stadtteil dazu motiviert, auf materialintensive Verpackungen zu verzichten und stattdessen alternative Mehrweglösungen zu nutzen. Freiwilliges Engagement und achtsamen Konsum wie diesen braucht es, um Mensch, Tier und Umwelt zu schützen", erklärte Umwelt- und Klimaschutzsenatorin Dr. Maike Schaefer bei ihrem Rundgang über den Wochenmarkt in Findorff.
Jürgen Schnier, Initiator des Projektes "Findorff geht voran: Verpackungsmüll reduzieren, Mehrweg nutzen!" bei der Klimazone Findorff, setzt sich seit einem Jahr in persönlichen Gesprächen, mithilfe von Infofaltblätter, Aufklebern und Plakaten sowie bei Veranstaltungen und mit Aktionen wie "Findorff macht den Sack zu" für einen neuen Umgang mit Verpackungen ein: "Die Umstellung auf Mehrweg ist ein Prozess. Aufgrund von Corona erfolgt er Schritt für Schritt, ist aber unter Beachtung notwendiger Hygienemaßnahmen auch während der Pandemie umsetzbar. Unser Ziel ist es, Bürgerinnen und Bürger weiter auf die Plastikmüll-Problematik aufmerksam zu machen und zu zeigen, wie einfach ein Einkauf ohne Einwegverpackungen sein kann." Denn egal ob der Kaffee oder das Mittagsgericht zum Mitnehmen, Brot oder Käse, Fleisch und Fisch: Der Einsatz von Mehrweg ist bei Lebensmitteln unter festgelegten hygienischen Voraussetzungen nicht verboten, weiß Schnier.
An vielen Marktständen und Ladentüren prangt mittlerweile der grüne Smiley auf pinkem Grund "Wir machen Mehrweg". Das eigens entwickelte Label weist darauf hin, dass Mehrwegverpackungen hier willkommen sind. Jörg Niepel, Marktsprecher des Findorffmarktes betont: "Wir begrüßen es, wenn Kundinnen und Kunden ihre Mehrwegbehälter oder den Baumwollbeutel zum Einkaufen mitbringen. Denn es wird immer wichtiger, Natur und Ressourcen zu schonen und Plastikmüll zu vermeiden. Deshalb beteiligen wir uns gerne an dieser Kampagne!"
Aktuell haben sich 55 Marktleute und Einzelhändlerinnen und -händler der Findorffer Geschäftsleute bereit erklärt, ihren gesamten Verpackungsmüll zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten und verstärkt Mehrweg einzusetzen.
Sie können damit auch Mitglied im Bremer Bündnis für Mehrweg werden.
Dem Bündnis für Mehrweg im Land Bremen können Gewerbetreibende und Initiativen beitreten, die bereits Maßnahmen zum Verzicht auf Einwegprodukte bzw. -produktgruppen umgesetzt haben, Mehrweglösungen zum Beispiel durch Preisdifferenz unterstützen, an Aktionen teilnehmen, die zur Reduzierung von Kunststoffen in der Umwelt beitragen, oder die eine Strategie zur Reduzierung von Einwegprodukten vorweisen können.